Im Angesicht der Niederlage
- Atlantis
- Erschienen: Januar 2013
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Schlachten-arme Runde sechs des Krieges
Die Menschheit findet sich im Konflikt mit den Ruul auf der Verliererstrasse wieder. Alleine, so die Überzeugung, die von unzähligen kleinen Niederlagen bestätigt wird, wird man die aggressiven Ruul nicht besiegen können. Dazu kommt, dass die Kinder der Zukunft, eine Gruppe unbelehrbarer Ruul-Unterstützer selbst höchste Regierungskreise infiltriert haben, und Transporte an Sklavenhändler verraten. Nur der Zusammenschluss mit anderen Völkern, die ebenfalls von den Ruul bedroht werden, könnte das Blatt wenden. So ruft Präsidentin Gabriele Tyler im MacAllister System zu einer Geheimkonferenz.
Dass diese Tagung so geheim nicht bleibt, dass Attentate auf die Konferenzteilnehmer verübt werden und plötzlich eine Flotte aus Schiffen der Kinder der Zukunft und der Ruul über dem Planeten auftauchen ist zum Einen den in der Regierung platzierten Spionen geschuldet, aber auch einem wahrhaft perfiden Plan der Ruul – die taktisch sehr geschickt agieren.
Während wir mit den Geheimagenten auf dem Planeten das Leben der Konferenzteilnehmer schützen und auf Jagd nach dem Attentäter gehen, müssen die wenigen im System befindlichen Schiffe die Angriffe der Ruul Flotte abwehren – auch wenn dies, angesichts der drückenden Überlegenheit der Ruul kaum möglich erscheint ...
Der Krieg gegen die Ruul geht in seine nächste Runde. Zunächst konzentriert sich Burban darauf, die Konferenz der verschiedenen Völker zu beschreiben. Die wechselseitigen Animositäten, Verdächtigungen und Vorurteile werden durchaus plastisch, wenn auch überzogen dargestellt.
Die Suche nach dem Attentäter sowie die Anschläge auf der Teilnehmer der Konferenz bilden die Bühne, auf der Burban routiniert seine actionreiche Agentenhandlung ablaufen lässt. Da treffen seine Spezialeinheiten dann im tödlichen Mann zu Mann Kampf aufeinander, wird ermittelt, gemordet und gesprengt. Einige wenige logische Brüche fallen dabei kaum auf.
Seine sonstige Stärke, die Beschreibung von packenden Weltraumschlachten muss sich dem ein wenig unterordnen. Zwar gibt es auch vorliegend Gefechte, werden Torpedosalven gestartet und Laserbatterien hochgefahren, doch die ganz große Faszination blieb dieses Mal aus. Zu gering fiel der Anteil der Kämpfe im All am Plot aus, als dass die entsprechenden Beschreibungen die Wucht entfalten konnten, die wir aus früheren Romanen kennen.
Durch die Zweiteilung des Plots in eine Agentenhandlung auf dem Planeten und den Kampf im Weltraum wird das Tempo immer wieder unterbrochen, gleichzeitig aber bietet sich ein detailreicheres Bild der Situation. Dabei bietet sich das Buch relativ vorhersehbar an, sind wirkliche Überraschungen Mangelware. Ein Ende des großen Handlungsbogens ist nicht abzusehen, so dass Fans der Serie mit weiteren Fortsetzungen rechnen können.
Stefan Burban, Atlantis
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