Drachenstern - Gewandelt
- Egmont Lyx
- Erschienen: Januar 2014
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Zu viel ungenutztes Potential.
Vierzehn Jahre ist Jennifer Scale alt, als sie die Meisterschaft im Fußball ihrer Highschool mit einem sehenswerten Salto-Tor entscheidet. Ihre Freunde feiern sie, ihre Mom klatscht scheinbar begeistert Beifall und niemand ahnt, dass Jennifer in Kürze eine Wandlung ins Haus steht, die sie an den Rand des Nervenzusammenbruchs führt.
In einer Nacht, da der Mond in seiner Sichelform am Himmel thront verwandelt Jennifer sich erstmals – in einen feuerspeienden Drachen!
Vor Urzeiten bevölkerten Gestaltwandler die Erde. Ein grausam und mitleidlos geführter Krieg sorgte dafür, dass von den vielen verschiedenen Arten nur deren zwei übrig blieben – die Werdrachen und die Wer-Achniden sowie die Biestjäger, die mit ihren undurchsichtigen Helmen und den dunklen Schwertern Jagd auf beide Arten machen.
Jennifer lernt zunächst bei ihrem Großvater mit ihren neuen Kräften umzugehen. Das Feuerspeien und selbst das Fliegen fällt ihr dabei leicht, schwieriger wird es schon damit, sich Reptilien untertan zu machen oder sich zu verbergen und optisch mit dem Hintergrund zu verschmelzen. Doch dann wird ihr Vater entführt, Biestjäger heften sich an ihre Fersen, ein Freund entpuppt sich als Feind und ein Feind als Retter in der Not als Jennifer selbst in Gefangenschaft gerät ...
Mary Janice Davidson hat mit ihrer Betsy Taylor Serie den Hype um romantisch angehauchte, lustige Vampir-Serien vor ein paar Jahren gestartet. Mit dem Erfolg ihrer Bücher hat sich Egmont-Lyx schnell im Markt positionieren können und den Frauenroman zu neuen Ufern geführt. Dass der Verlag in seinem All-Age-Ableger INK nun ein Frühwerk der Autorin, das diese zusammen mit ihrem Ehemann verfasst hat, präsentiert, scheint logisch, erweist sich aber nicht unbedingt als glücklich.
Die Handlung selbst ist voller Brüche, die Dialoge stolpern hölzern vor sich hin, eine wie auch immer glaubwürdig gestaltete Charakterzeichnung sucht man vergebens. Selbst ein durchgängiger Spannungsbogen ist kaum zu erkennen, wenn man dem Plot folgt.
Dabei hätte die Geschichte eigentlich Potential. Es sind ein paar interessante Ideen vorhanden, auch die Hintergrundgeschichte der Werwesen hätte weitere Anknüpfungspunkte geboten. Allein, die Autoren machen zu wenig aus ihren Ideen. Jennifer bleibt als Erzählerin blass, nie kommt wirklich Verständnis oder Sympathie mit dem Mädchen auf, nie schlüpft man als Leser in deren Rolle. So enttäuscht der Roman leider auf der ganzen Linie und der Davidson Fans sollte lieber zu den älteren Betsy Taylor Titeln greifen.
MaryJanice Davidson, Egmont Lyx
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